Was macht eigentlich eine Ladestation?
Der Stecker passt nicht:
Warum eine Haushaltssteckdose die Ladestation nicht ersetzen kann
Es könnte ja so einfach sein. Man fährt zuhause in die Garage und schliesst das Elektroauto für den Ladevorgang an die vorhandene Steckdose an. Was auf den ersten Blick mit einem speziellen Kabel noch gut zu funktionieren scheint, stimmt wenig später schon nachdenklich. Eine Haushaltssteckdose ist für maximal einen Föhn oder Raclette-Ofen konzipiert worden. Nun soll ein 1-2 Tonnen schweres Auto damit geladen und dann bewegt, beleuchtet, beheizt und klimatisiert werden? Damit sollte die erste Frage von alleine beantwortet sein. Es steht aber eine weitere Frage im Raum.
E-Mobilitäts-Wissen herunterladen
Bestellen Sie jetzt den neuen EM e-mobility Ratgeber. Er enthält eine Vielzahl von Tipps für die Auswahl der richtigen Ladestation und die Installation einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
Was macht eigentlich die Ladestation?
Warum braucht es eine Ladestation?
EM e-mobility Berater Roberto Weichelt zeigt auf, welche Aufgaben die Ladestation übernimmt, damit das Auto korrekt, sicher und zügig aufgeladen wird.
Bereitstellung ausreichender Lade-Leistung
Ein elektrisches Auto wird typischerweise mit AC 3,7 kW, 11 kW oder 22 kW geladen. DC-Schnellladestationen liefern bis zu 150 kW. Ein Ladestrom dieser Stärken kann nur durch eine Ladestation bereitgestellt werden.
Sicherheit: Schutz vor Überlastung
Elektrofahrzeuge laden während mehrerer Stunden. In dieser Zeit beziehen sie oft erhebliche Leistungen, die die Hausinstallation unter Umständen überlasten oder gar beschädigen. Haushaltssteckdosen können unter Volllast ausgesteckt werden. Dies verursacht einen Lichtbogen, was zu einem Verschleiss der Kontakte der Steckdosen führt. Bei beschädigten Kontakten können grosse Wärmebelastungen auftreten und schlimmstenfalls Brände entstehen.
Akzeptable Ladegeschwindigkeiten und –zeiten
Lädt man über eine handelsübliche Haussteckdose, kann nur mit max. 2.2 kW geladen werden. Die meisten Fahrzeuge reduzieren zudem die Ladeleistung über das mitgelieferte Notladekabel auf 1.8 kW. Ein Tesla Model S mit einer Batteriekapazität von 90 kWh würde bei einer Ladeleistung von 2,2 kW an einer Haushaltssteckdose ca. 40 Stunden für ein vollständiges Aufladen benötigen. Mit einer 11 kW Ladestation reduziert sich die Dauer auf alltagstaugliche 8 Stunden.
Optimierung des Ladevorgangs durch Kommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug
Das Elektrofahrzeug tauscht mit einer Ladestation Informationen wie zum Beispiel den Ladestatus, Ladezustand, Verbindung oder Fehlfunktionen aus. Auf diese Weise kann gesamte Ladeprozess optimiert werden. Allein dies sollte Besitzern eines neuen Elektroautos eine Ladestation wert sein.
Abrechnung und Zugangskontrolle nur für berechtigte Personen
Steht die Ladestation an einem öffentlichen Ort, lässt sich mit einem Zugangssystem sicherstellen, dass sie nur von autorisierten Personen genutzt wird. Darüber hinaus lassen sich Lade-Aktivitäten Personen zuordnen und können damit auch abgerechnet werden.
Komfort, Information und Bedienerfreundlichkeit
An den meisten Heimladestationen sind bereits Anschlusskabel angebracht. Dies ermöglicht das rasche Einstecken mit einem einzigen Handgriff. Mit Hilfe von Charge-Apps oder auch Backend-Lösungen lassen sich Ladestationen und das Nutzerverhalten überwachen. So ist der Betreiber stets auf dem aktuellen Stand.
Lastmanagement
Ladestationen können über ein Lastmanagement-System auf Faktoren wie zum Beispiel den Ladestatus des Fahrzeuges oder hohem Energiebedarf von dritter Seite reagieren und die begrenzt zur Verfügung stehende Leistung auf die zu ladenden Fahrzeuge oder anderen Verbraucher aufteilen. Sollte mehr Leistungsbedarf die Kapazität übersteigen, kann das Lastmanagement die Leistung pro Fahrzeug entsprechend reduzieren.
Sicheres und komfortables Laden mit einer Ladestation
Die Ladestation stellt also den Ladestrom in der passenden Stärke bereit, um das Auto in einer akzeptablen Zeit aufzuladen. Sie sorgt dabei für die Sicherheit durch Überlastungsschutz, verhindert Anwenderfehler und stellt über den Datenaustausch einen optimalen, schonenden Ladeprozess sicher. Sie kann so ausgerüstet werden, dass das Laden nur einem eingeschränkten Personenkreis ermöglicht wird oder auch Abrechnungsdaten bereitstellen.
EM e-mobility empfiehlt, bereits heute die Installation für die Heimladestationen für 11 kW Ladeleistung auszulegen, an öffentlichen Stationen je nach akzeptierter Dauer auch zum Teil deutlich mehr. Dies ermöglicht, dass auch zukünftige Fahrzeuge mit grossen Batteriekapazitäten geladen werden können.
Die EM e-mobility Berater helfen bei der Auswahl oder Konfiguration von geeigneten Ladestationen.
Weitere Informationen
E-Mobilität: Als Installateur profitieren
Warum Sie sich jetzt mit E-Mobilität beschäftigen sollten. Die Revolution durch Elektroautos ist nicht mehr aufzuhalten. Und immer mehr Elektroautos benötigen immer mehr Ladestationen. Mehr Informationen
Wie ist eine Ladestation für Elektroautos eigentlich aufgebaut?
Die verschiedenen Elemente und Module einer Ladestation - Unterschiedliche Konfigurationen für verschiedene Anforderungen an öffentlichen, halb-öffentlichen und privaten Ladestationen. Mehr Informationen