Herausforderungen zu Beginn eines Lichtprojekts
Erfahrungen aus Lichtprojekten nutzen
Zu Beginn eines jeden Projektes werden die Weichen für den Projekterfolg gestellt. Fehler am Projektbeginn wirken sich praktisch immer später aus und verzögern die Umsetzung, erhöhen den Aufwand oder lassen ein Projekt im schlimmsten Fall sogar scheitern.
Wir möchten unser Wissen und unsere Erfahrungen aus unzähligen Projekten mit Ihnen teilen. Was sind die Herausforderungen und Stolpersteine zu Beginn eines Lichtprojekts? Was müssen Sie beachten, damit Ihr Lichtprojekt ein voller Erfolg wird?
Zu Beginn ist es wichtig, die Voraussetzungen und Anforderungen zu kennen. Diese bilden die Grundlage für die Lichtplanung und die individuelle, kundenspezifische Lösung. Vier Kernpunkte sind dabei zu beachten:
Lichtkompetenz Industrie: Warum Ihnen jetzt ein Licht aufgehen sollte
Jede Industrie ist anders. Deshalb variieren auch die Anforderungen an die Beleuchtung von Betrieb zu Betrieb. Profitieren Sie von den vielfältigen Erfahrungen, die unsere Lichtplaner in Ihr Lichtprojekt einbringen.
1. Anforderungen richtig und vollständig erfassen
Vom Ist-Zustand zur Lösung – die richtigen Fragen stellen: Welches Ziel hat Ihr Kunde? Das ist die eigentliche Kernfrage, die Sie beantworten sollten. Welche Anforderungen stellt er an die Beleuchtung und die Bedienbarkeit?
Unsere Lichtberater und -planer sind so früh wie möglich vor Ort, wenn es um die Lösungsfindung geht, es ist wichtig, ein möglichst detailiertes und umfassendes Briefing zu bekommen. Für die Kunden von EM Licht - meist Elektroinstallateure, Elektroplaner oder Bauherren selbst - ist die Begleitung von den EM Licht Spezialisten durch Lichtprojekte von Anfang bis Ende ein grosser Mehrwert.
Der Raum
- Wie sieht der zu beleuchtende Raum aus (Abmessungen, Materialien)?
- Wie ist die bauliche Situation (Decken-/Wandkonstruktion)?
- Welche Materialien sind vorhanden oder geplant? Die Reflexionsgrade der Raum- und Objektoberflächen bestimmen nicht nur die Raumwahrnehmung, sie beeinflussen auch das reflektierte Licht und somit die Raumhelligkeit.
Die Nutzung des Raumes
- Wie, wann, wofür und von wem wird der Raum genutzt werden?
- Kann oder muss Tageslicht in die Planung und das Lichtkonzept mit einbezogen werden?
Die Ziele Ihres Kunden
Was erwartet Ihr Kunde von der Lichtlösung? Was ist Ihrem Kunden wichtig?
- Soll es in erster Linie heller werden?
- Blendet vielleicht die aktuelle Lichtanlage?
- Ist die Beleuchtung veraltet oder störanfällig?
- Wünscht Ihr Kunde mehr Komfort und eine höhere Effizienz?
Rahmenbedingungen
- Wer ist noch im Projekt involviert? Gibt es einen Architekten, mit dem Sie sich austauschen können?
- Welches Budget steht zur Verfügung, um die Lösung zu erreichen?
- Welche Terminvorgaben sind einzuhalten?
Im Beratungsgespräch sollten Sie Ihren Kunden aber nicht mit Fragen erschlagen, sondern mit Kompetenz punkten. Daher ist es sinnvoll, in einem ersten Schritt den Ist-Zustand zu analysieren und vom Kunden zu erfahren, was zukünftig besser sein soll. Die obige Checkliste hilft Ihnen dabei, alles Wichtige zu bedenken.
Das Erfassen aller Parameter steht zu Beginn eines Lichtprojektes!
2. Normen kennen und berücksichtigen
Die aktuell gültige Richtlinie DIN EN 12464-1 ‚Beleuchtung von Arbeitsstätten‘ gibt Richtwerte zur Beleuchtung in Innen- und Aussenräumen vor, wie die mittlere Beleuchtungsstärke (Em), Grenzwerte zur Begrenzung der Blendung (UGR), Werte für die Gleichmässigkeit der Beleuchtung (U0) sowie die notwendige Farbwiedergabe (Ra). Diese Werte dienen Ihnen als Grundlage für die Lichtplanung.
Checkliste: Die wichtigsten Fragen aus Sicht von Normen
- Welche Anforderungen werden an die Beleuchtung gestellt (Beleuchtungsstärke, Blendbegrenzung, Farbwiedergabe)?
- Welche Schutzarten sind erforderlich (IP-Schutz)?
- Welche elektrischen Schutzklassen sind gefordert?
- Gibt es spezielle chemische Einflüsse oder besondere Verschmutzungen?
- Wie sehen die Anforderungen an Brandschutz, Not- und Sicherheitsbeleuchtung aus?
Neben der Lichtmenge spielt vor allem die Qualität des Lichts eine wesentliche Rolle. Wo es früher um die Beleuchtungsstärke in lux ging, steht heute die Lichtqualität im Vordergrund.
3. Die Bedürfnisse der Nutzer kennen, alle Projektbeteiligten mit einbeziehen
Qualitative Lichtplanung bedeutet, die Bedürfnisse der Nutzer in der jeweiligen Anwendung zu erfüllen und ein möglichst optimales Verhältnis zwischen Kunst- und Tageslicht zu erreichen.
Fragen aus Sicht verschiedener Beteiligter
- Wie sehen Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer aus?
- Wird eine technische oder dekorative Beleuchtung gewünscht?
- Welche Lichtwirkung, welcher Raumeindruck soll vermittelt werden?
- Welche Flexibilität wird gewünscht (Dimmbarkeit)?
- Wird eine Lichtsteuerung gewünscht? Welche Steuerungsmöglichkeiten kommen in Frage?
4. Nicht gleich an konkrete Produkte denken
Wer (mehr) Licht benötigt, denkt sofort an eine Leuchte. Aber ist das ausgewählte Produkt im Gesamtzusammenhang die beste Lösung?
Wenn Sie Anforderungen, Wünsche und Ziele eines Lichtprojekts ganzheitlich betrachten, um nach möglichen Lösungen zu suchen, gibt es plötzlich verschiedene Wege zum Ziel.
Die Basis einer guten Lichtplanung sind nicht die Produkte, sondern die Bedürfnisabklärung und der Weg der Lösungsfindung.
Rouven Walti
Produkte sind vergleichbar und sollten daher nicht zu Beginn einer Beratung im Fokus stehen. Erst kommt das Verstehen, dann das Analysieren der möglichen Lösungswege, die Entwicklung einer Lösung gemeinsam mit Ihrem Kunden, und dann, am Ende kommen konkrete Produkte ins Spiel.
Sie werden sehen: Mit dieser Herangehensweise schaffen Sie Vertrauen, Begeisterung und Flexibilität.
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Für jeden Fall die richtige Lösung
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