E-Mobilität: Beispielfall Ladestationen in der Einstellhalle
Ein e-mobility Projekt in der Tiefgarage einer Wohnüberbauung: Diese Fragen stellt ein Profi
Wenn die ersten E-Mobilisten in der Tiefgarage mit freier Hand jeweils eigene, autarke Installationen umsetzen, wird die Hausverwaltung früher oder später mit einer mangelnden Ausbaufähigkeit oder gar mit der Überlastung des Hausanschlusses sowie unangenehmen Folgen konfrontiert. Nebst einer unübersichtlichen und aufwändigen Elektroinstallation ist unter anderem zu erwarten, dass nicht genügend Energie durch den Hausanschluss bereitgestellt werden kann. Bevor es zum Rückbau und teuren Austausch von Ladestationen kommt, zeigen wir Ihnen auf, wie die Planung professionell angepackt werden muss.
EM e-mobility Berater
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Alle Beteiligten an einen Tisch!
Um alle Synergien und Vorteile bei der Gesamtbetrachtung der Einstellhalle zu nutzen, holen Sie am besten so früh wie möglich alle betroffenen Parteien mit ins Boot. Die Hausverwaltung organisiert im Idealfall den Austausch zwischen Eigentümer-, Mieter- und Nachbarschaft, aber auch zwischen Elektroinstallateur und Energieversorger, um die jeweiligen Erwartungen und Optionen sauber als Projektgrundlage zu erfassen.
Zukunftsfähige und flexible Gesamterschliessung durch Flachbandkabel
Eine Gesamterschliessung der Einstellhalle ist relativ einfach mittels Flachbandkabel möglich: Es kann einmal durch die ganze Halle verlegt und ohne grossen Aufwand abgezweigt werden. Geklärt werden sollte dabei, wie die Kosten verteilt werden: Üblicherweise wird die Flachband-Grundinstallation von der Gemeinschaft übernommen, den Abzweig pro Stellplatz bezahlt der jeweilige Nutzer oder Eigentümer.
Wie gross ist der Energiebedarf?
Der zur Verfügung stehende Strom ist durch die Dimensionierung des Hausanschlusses vorgegeben. Spätestens mit zunehmendem Ausbau wird dieser Strom nicht mehr ausreichen, um gleichzeitig an allen Ladepunkten die maximale Ladeleistung bieten zu können. Abhilfe könnte hier ein Lastmanagement unter den einzelnen Ladestationen schaffen. Um das Lastmanagement sauber aufsetzen zu können, sollten die Erwartungen und Anforderungen der Nutzer geklärt werden:
- Vielfahrer haben einen grösseren Energiebedarf und kürzere Standzeiten ‒ sie benötigen eine höhere Ladeleistung.
- Wenigfahrer kommen mit einem geringeren Energiebedarf und längeren Standzeiten sowie einer geringeren Ladeleistung aus. Durchschnittlich fährt ein Schweizer 30 km am Tag.
Um die Netzstabilität zu gewährleisten, ist es für den Energieversorger wichtig, grössere Ladeinfrastrukturen per Rundsteuersignal abschalten zu können.
Technik und Auswahl der Ladestationen
Es ist keine Überraschung, dass die Festlegung auf einen einzigen Ladestationshersteller im gesamten Objekt die Vernetzung für das Lastmanagement vereinfacht. Nebst einer ausbaufähigen Grundinstallation kommt der Auswahl der Ladestation(en) für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Infrastruktur eine hohe Bedeutung zu. Da stellen sich neben dem Lastmanagement und der Kompatibilität weitere Fragen, wie zum Beispiel:
- Wie soll der Verbrauch erfasst und abgerechnet werden?
- Sollen die Ladestationen über ein Backend konfigurierbar und administrierbar sein und zum Beispiel auch Nutzungs- und Abrechnungsdaten bereitstellen?
- Wie soll die Zugangsregelung umgesetzt werden? Per Schlüssel, RFID-Karte oder App?
- …
EM e-mobility bietet mit dem Ratgeber «Die Auswahl der richtigen Ladestation» einen umfassenden Überblick und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Dieser Ratgeber kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Merkblatt «SIA 2060 Infrastruktur für Elektrofahrzeuge in Gebäuden»
Der Schweizer Ingenieur- und Architektenverein SIA hat den Handlungsbedarf erkannt und publiziert das Merkblatt «SIA 2060 Infrastruktur für Elektrofahrzeuge in Gebäuden».
Bei der Planung von Gebäuden soll die Infrastruktur für Elektromobilität in Ausbaustufen berücksichtigt werden. Der Stufe 4 kann einfach entsprochen werden, indem CEE16-Steckdosen in Garagen/Einstellhallen installiert werden. Mit dieser Vorbereitung ist für die Inbetriebnahme nur noch die Ladeinfrastruktur erforderlich.
Die 5 Ausbaustufen der E-Mobilitäts-Infrastruktur:
Blick über den Tellerrand: Gebäudeintelligenz?
Das Lastmanagement innerhalb des Gebäudes kann weiter optimiert werden, wenn es mit «Smart Home & Building»-Komponenten oder auch einer Photovoltaikanlage kombiniert wird. Diese Informationen sollten bereits zu Projektbeginn erfasst werden, ganz gleich, ob die Gebäudeintelligenz schon umgesetzt wurde oder erst in Planung ist.
Das Projekt kompetent von Anfang bis Ende managen
Nach der vollständigen Erfassung der Anforderungen, der Konzeption und Lösungsfindung ist es wichtig, die verschiedenen Projektpartner bis über die Inbetriebnahme hinaus zu koordinieren, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Oft sind hier verschiedene Spezialisten gefragt, um die optimale Lösung zu finden und umzusetzen: Die verschiedenen Projektschritte erfordern unterschiedliches Wissen und Erfahrungen, die selten in einer Hand liegen. EM e-mobility unterstützt bei Bedarf punktuell oder auch ganzheitlich, um e-mobility Projekte zum Erfolg zu führen. Kennen Sie schon unsere Dienstleistungen?
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E-Mobilität: Was Sie als Elektroinstallateur wissen sollten
Mit dieser Zusammenstellung bekommen Sie schnell und direkt einen Überblick, was Sie aus Elektroinstallateur wissen müssen, wenn es um das Thema E-Mobilität geht. Mehr Informationen