FAQs und Praxistipps
Berechnung der Anschlussleistung
Die Elektromobilität ist ein wichtiges Geschäftsfeld für die Elektroinstallateure mit einem riesigen Auftragspotenzial. Die folgenden Praxistipps beantworten Ihnen kurz und präzise die wichtigsten Fragen zur Berechnung der Anschlussleistung bei der Installation von mehreren Ladeinfrastrukturen.
Anschlussleistung oder Leistungsbedarf?
Die Anschlussleistung bezieht sich auf die Absicherung des Gebäudes. Der Leistungsbedarf wird für die Ladeinfrastruktur ermittelt.
Wie bestimme ich den korrekten Leistungsbedarf im Neubau?
Am besten geschieht dies mithilfe der SIA 2060 bzw. der dazu passenden Online-Tools. Die Rechnung ist einfach: Leistung pro Ladepunkt, multipliziert mit der Anzahl installierter Ladepunkte, multipliziert mit einem Korrekturfaktor nach SIA 2060, der von der Anzahl Ladepunkte abhängt. Details in unserem Blogbeitrag «Bestimmung der Anschlussleistung – einfacher als gedacht.».
Wie ermittle ich die verfügbare Anschlussleistung in bestehenden Mehrfamilienhäusern?
Wichtig ist die Grösse der Absicherung des Hausanschlusskastens (HAK). Um herauszufinden, wie viel Energie für die Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht, ist eine Lastgangmessung ideal.
Wie lange soll eine Lastgangmessung dauern?
Eine Lastgangmessung sollte idealerweise zwei typische Wochen umfassen, also nicht in der Ferienzeit durchgeführt werden. Wichtig dabei ist, dass die grösseren Verbraucher wie Kochherde oder Wärmepumpen in dieser Zeit in Betrieb sind, um den genauen Leistungsbedarf des Gebäudes ohne Ladeinfrastruktur zu ermitteln.
Ist eine Ladeinfrastruktur mit mehr als zwei Stationen ohne Lastmanagement realisierbar?
Theoretisch schon. Dies führt aber mit grosser Wahrscheinlichkeit zu Problemen durch die Überlastung des Hausanschlusses.
Was ist ein dynamisches Lastmanagement?
Das dynamische Lastmanagement berücksichtigt den gesamten Energiebezug des Gebäudes und ermittelt, wie gross die maximale Leistung für das Laden der Elektrofahrzeuge sein darf, ohne den Hausanschluss zu überlasten. Ein privater Energiezähler in der Hauptverteilung liefert dem Lastmanagement die dafür benötigten Energiedaten.
Was ist ein statisches Lastmanagement?
Beim statischen Lastmanagement steht eine vorab definierte und ermittelte Leistung für das Laden der Fahrzeuge zur Verfügung. Dieser Wert ist immer konstant und unabhängig davon, wie gross der aktuelle Stromverbrauch des Gebäudes ist. Eine gewisse Reserve, um den Hausanschluss nicht zu überlasten, ist deshalb immer vorzusehen.
Dynamisches oder statisches Lastmanagement?
Nach Möglichkeit ist ein dynamisches Lastmanagement vorzuziehen, auch wenn es mehr Installationsaufwand und höhere Investitionen erfordert. Der Entscheid hängt aber auch immer von der Anschlusssicherung und der benötigten Anzahl Parkplätze ab.
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