IP55: 7 Dinge, die Sie wissen müssen

Die neue Schutzart einfach erklärt.

IP55 Produkte bieten einen vollständigen Schutz vor Strahlwasser, Berührung und Staub. Die Schweizer Norm SN 441011 verlangt für IP55 Steckverbindungen zusätzlich eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit. Produkte mit IP55 Steckverbindungen sind ideal für den Einsatz im Aussen- und Freizeitbereich sowie im Gewerbe und in der Industrie.
 

1. Ab wann gilt die Norm SN 441011?
   Seit dem 1. März 2022 muss die Norm SN 441011 angewendet werden. Die Herstellung und der Import von Erzeugnissen sowie Geräten mit Steckern und Steckdosen gemäss der Norm SEV 1011 sind ab diesem Datum verboten. Vor diesem Datum importierte oder hergestellte Erzeugnisse dürfen bis 31.12.2024 noch verkauft werden.
   
   Ab dem 1. Januar 2025 müssen Erzeugnisse und Geräte mit Steckern und Steckdosen nach der bisherigen Norm SEV 1011 aus dem Verkauf und den Verkaufsflächen entfernt werden.
    

2. In welchen Anwendungen ist der Einsatz eines IP55-Produkts zwingend erforderlich?
   Erzeugnisse, die überwiegend dort verwendet werden, wo ein höherer IP-Schutz als IP21 erforderlich ist, müssen über IP55- Steckverbindungen verfügen. Dies betrifft insbesondere Geräte, die in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betrieben, auf Baustellen und im Aussenbereich eingesetzt werden. Auch bei fest installierten Steckdosen an ungeschützten Hausaussenwänden oder in Feuchträumen müssen ausschliesslich geprüfte IP55-Produkte verwendet werden. Gleiches gilt für Stromversorgungen von Mährobotern, Baustromverteilern, Teichpumpen usw., bei denen ebenfalls die Schutzart IP55 eingehalten werden muss.
    
3. Was ist zu beachten, wenn eine fest installierte Steckdose repariert oder ersetzt wird?
   Wenn eine höhere Schutzart als IP21 erforderlich ist, darf bis zum Ablauf der Übergangsfrist am 31.12.2024 eine herkömmliche NAP- oder NUP-Steckdose verwendet werden. Ab dem 1.1.2025 ist gemäss NIN 2025 zwingend eine IP55-Steckdose erforderlich, wenn die Einbausituation eine Schutzart höher als IP21 (Umgebung > AD2) verlangt und die betreffende Steckdose von den Anschlüssen getrennt werden muss. MAX HAURI bietet mit modino exo ein Schalter- und Steckdosenprogramm mit IP55-Schutz an.
    
4. Ist es erlaubt, bestehende Geräte und Stecker auf die Schutzart IP55 umzurüsten?
   Ja, das ist gestattet. Einbausteckdosen von Kabelrollen und Baustromverteilern, die bereits in Betrieb sind, können durch den Austausch der alten IP44-Dose durch eine neue IP55-Einbausteckdose auf den IP55-Standard gebracht werden.
    
5. Sind alle Schweizer Stecker kompatibel?
   Das bestehende Schweizer Stecksystem und das neue IP55-Stecksystem sind miteinander kompatibel. Dies bedeutet, dass die meisten derzeit gebräuchlichen Stecker in die neuen IP55-Steckdosen passen und umgekehrt die neuen IP55-Stecker in die meisten der aktuell verwendeten Steckdosen eingeführt werden können. Es gibt jedoch Stecker auf dem Markt, die nicht in IP55-Steckdosen passen, weil sie zu voluminös und sich daher nicht vollständig einstecken lassen, wie beispielsweise IP44-Stecker (Gummistecker) oder ältere Stecker-Netzgeräte.
    
6. Wie werden IP55-Produkte geprüft?
   Die IP55-Prüfung wird in zertifizierten Labors durchgeführt (beispielsweise Eurofins), wobei für den Staubschutz die IP5X-Prüfanordnung und für den Wasserschutz die IPX5-Prüfanordnung verwendet wird. Dabei sind spezifische Parameter wie z.B. Prüfdauer, Staubmenge, Wasserdruck, Wassermenge und Spritzdüsenabstand genau festgelegt. Das Ziel ist es zu prüfen, dass weder Staub noch Feuchtigkeit innerhalb des Dichtbereichs des Produkts eindringen.
    
7. Welche IP55-Produkte gibt es und wer sind Anbieter von IP55-Produkten?
   Das Angebot von IP55-Produkten erstreckt sich von Kabelrollen über Verlängerungskabel und Steckdosenleisten bis hin zu Einbausteckdosen und Schalter/Taster. Ein besonders umfangreiches Sortiment bietet MAX HAURI.